1948 gab es in Bocholt 138 Autos, 1971 waren es 8.931. Das bedeutet, dass 1948 einer von ungefähr 250 Einwohnern ein Auto besaß, 1971 aber jeder fünfte. Dieser Wandel hinterließ tiefgreifende Spuren in Stadtraum und Umwelt, beeinflusste Wirtschaft, Alltagsleben und Gesellschaft. Die Perspektive der longue durée, der langen Zeitspanne, die Vergleiche zwischen einem früheren und einem späteren Zustand ermöglicht, ist für die Untersuchung einer Stadtgeschichte sehr aufschlussreich. In diesem Referat, das ich in der auslaufenden Corona-Pandemie anstelle eines Referats vor Ort gehalten habe, stelle ich drei Bereiche in ihrer langfristigen Entwicklung vor: die wirtschaftliche Entwicklung der ehemaligen Textilstadt mit ihrem Strukturbruch in den 1960er Jahren, die räumliche Stadtentwicklung inklusive Kommunalreform sowie die Entwicklung von Kultur- und Alltagsleben.

Das Referat basiert auf dem Grundlagenbeitrag für die Stadtgeschichte Bocholt für die Jahre von 1945 bis 2000. Das Buch erschien bereits 2023. Das auf YouTube abrufbare Referat (hier der Link dazu) verzeichnet mittlerweile mehr als 1.000 Aufrufe.